Über Karate

Karate (jap. „leere Hand“) ist eine Kampfkunst, deren Geschichte sich sicher bis ins Okinawa des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen lässt, wo einheimische Traditionen mit chinesischen und japanischen Einflüssen verschmolzen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand sie ihren Weg nach Japan und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von dort über die ganze Welt verbreitet.

Inhaltlich wird Karate durch waffenlose Techniken charakterisiert, vor allem Schlag-, Stoß-, Tritt- und Blocktechniken sowie Fußfeger. In der Karate Kampfkunst werden alle Gliedmaßen des Körpers zu natürlichen Abwehrwaffen ausgebildet. Daher ist Karate eine effiziente Form der Selbstverteidigung, die für Frauen und Männer, Kinder und ältere Menschen gleichermaßen geeignet ist.

Karate ist eine sehr gute Körperschule, die eine gleichmäßige Entwicklung der Muskeln, die Beweglichkeit und die Reaktionsfähigkeit fördert. Zusätzlich stärkt Karate das Charakter durch lebenslanges Arbeiten an der eigenen Persönlichkeit.

Philosophie

Karate hat einen spirituellen Kern, aus weltanschaulichen Elementen des Zen und des Taoismus. Außerdem ist es stark beeinflusst vom Bushido (jap. “Weg des Kriegers”), dem Kodex der Samurai.

Einen guten Einblick in die fundamentalen Grundsätze der Karate-Philosophie bieten die “Zwanzig Regeln von Gichin Funakoshi” – “Funakoshi Gichin no Karate Do niju jo”.

  1. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt.
    karate wa rei ni hajimari rei ni owaru koto o wasuru na 
  2. Im Karate gibt es keinen ersten Angriff.
    karate ni sen te nashi 
  3. Karate ist ein Helfer der Gerechtigkeit.
    karate wa gi no tasuke 
  4. Erkenne zuerst dich selbst, dann den anderen.
    mazu jiko o shire shikoshite hoka o shire 
  5. Die Kunst des Geistes kommt vor der Kunst der Technik.
    gijutsu yori shinjutsu 
  6. Lerne deinen Geist zu kontrollieren und befreie ihn dann.
    kokoro wa hanatan koto o yosu 
  7. Unglück geschieht immer durch Unachtsamkeit.
    wazawai wa ketai ni shozu 
  8. Denke nicht, dass Karate nur im Dojo stattfindet.
    dojo no mi no karate to omou na 
  9. Karate üben heißt, ein Leben lang arbeiten. Darin gibt es keine Grenzen.
    karate no shugyo wa issho dearu 
  10. Verbinde dein alltägliches Leben mit Karate, dann wirst du geistige Reife erlangen.
    arayuru mono o karate kasase soko ni myomi ari 
  11. Karate ist wie heißes Wasser, das abkühlt, wenn du es nicht ständig warm hältst.
    karate wa yu no gotoku taezu netsu o ataezareba moto no mizu ni kaeru 
  12. Denke nicht an das Gewinnen, doch denke darüber nach, wie man nicht verliert.
    katsu kangae wa motsu na, makenu kangae wa hitsuyo 
  13. Wandle dich abhängig vom Gegner.
    teki ni yotte tenka seyo 
  14. Der Kampf hängt von der Handhabung des Treffens und des Nicht-Treffens ab.
    ikusa wa kyojitsu no soju ikan ni ari 
  15. Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor.
    hito no teashi o ken to omoe 
  16. Wenn man das Tor zur Jugend verlässt, hat man viele Gegner.
    danshimon o izureba hyakuman no teki ari 
  17. Die Haltung des Anfängers muss frei sein von eigenen Urteilen, damit er später ein natürliches Verständnis gewinnt.
    kamae wa s oshinsha ni, ato wa shizentai 
  18. Die Kata darf nicht verändert werden, im Kampf jedoch gilt das Gegenteil.
    kata wa tadashiku, jissen wa betsu mono 
  19. Hart und weich, Spannung und Entspannung, langsam und schnell, alles in Verbindung mit der richtigen Atmung.
    chikara no kyojaku, karada no shinshuku, waza no kankyu o wasuru na 
  20. Denke immer nach, und versuche dich ständig an Neuem.
    tsune ni shinen kofu seyo

Quelle: Wikipedia